Neu erschienen: Konjunkturfrost mit zarten Frühblühern
In der Rezession einbetoniert sind Bau- und verarbeitendes Gewerbe, schwache Belebung bei Dienstleistern, wachsende Digitalwirtschaft
ZeTT-Radar-Trends im zweiten Quartal 2024
Die ZeTT-Radar-Umfrage unter Geschäftsführungen von 445 Thüringer Unternehmen ergibt für das zweite Quartal 2024 Anzeichen für unterschiedliche Konjunkturdynamiken. Während sich Industrie, Bau und Handwerk seit mehreren Monaten bei fast allen Indikatoren nicht mehr aus dem Negativbereich des Konjunkturthermometers herausbewegen, kommt zaghaft Schwung in andere Wirtschaftszweige. Die Dienstleistungswirtschaft legt bei Auslastung, Aufträgen und Arbeitsumfang zu. Sie hat aber noch viel Wegstrecke für weitere Positivnachrichten vor sich.
Die Digitalwirtschaft spielt nach wie vor eine untergeordnete Rolle in der Thüringer Wirtschaftslandschaft, das bescheinigt nicht nur das Schlusslicht eines Bundesländervergleichs der aktuellen BITKOM-Studie. Dennoch zeichnet sich die Branche wiederholt im ZeTT-Radar durch ein erstarktes Selbstvertrauen, steigende Investitionen und Personalwachstum aus. Insgesamt verschönern diese zarten Pflänzchen den Frühling, aber ein Tauwetter und neuen Schwung lassen die Thüringer Unternehmen bis Juni nicht erkennen. Risiken für anhaltenden Frost, für Existenz und für Kurzarbeit liegen in einer angespannten Exportsituation, in politischen Planungsunsicherheiten und anhaltender Fachkräfteknappheit. Die Ergebnisse im Detail erreichen Sie hier.
Die ZeTT-Radar-Umfrage im April enthielt auch einige Fragen zur aktuellen Fachkräftesituation und zur Integration ausländischer Fachkräfte. In einer Sonderveröffentlichung werden die Ergebnisse vorgelegt und allen befragten Unternehmen sowie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Neu erschienen: Personalabbau und erhöhtes Risiko für Kurzarbeit – ein schwerer Start ins Jahr 2024
Bei Thüringer Industrie und Bauwirtschaft verfestigen sich die Problemlagen, auch beim bisherigen Hoffnungsträger Digitalwirtschaft trüben sich Erwartungen ein
ZeTT-Radar-Trends im ersten Quartal 2024
Viele Thüringer Unternehmen hatten keinen guten Start in das Jahr 2024. In der Januar-Umfrage zum ZeTT-Radar signalisierten sie mehrheitlich eine negative Geschäftssituation. Diese Einschätzungen speisen sich aus schwachen Investitionszahlen, ausbleibender Kundschaft und fehlenden Aufträgen. Für die Personalentwicklung der Thüringer Wirtschaft stehen die Zeichen momentan eher auf Abbau. Selbst die bisher robuste Digitalwirtschaft spricht nun mehrheitlich nicht von positiven Erwartungen beim Personalaufbau, obwohl die Lage in den letzten Quartalen wiederholt über dem Vorjahresniveau blieb. Das Kurzarbeitsrisiko steigt bis März 2024 vor allem im verarbeitenden Gewerbe, in der Bauwirtschaft und im Handwerk. Die Ergebnisse im Detail erreichen Sie hier.
Die sich abzeichnende Frühjahrssaison kann das Geschäft wieder beleben. Einige Indikatoren deuten teilweise Tiefstwerte an oder markieren mit einer – wenn auch im Negativbereich liegenden – kleinen Aufwärtsbewegung, das mögliche Ende der Talsohle.
Die ZeTT-Radar-Umfrage im Januar enthielt auch einige Fragen zum aktuellen wirtschaftspolitischen Unterstützungsbedarf der Unternehmen. Die Antworten dazu fielen sehr umfangreich aus. Das spricht für einen großen Handlungs- und Problemdruck bei den betrieblichen Entscheidern. In einer Sonderveröffentlichung (erscheint voraussichtlich im März 2024) werden die Ergebnisse vorgelegt und allen befragten Unternehmen sowie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Hotspots und weiße Flecken künstlicher Intelligenz – eine Studie über KI in Thüringen
Im Rahmen des ZeTT-Radars haben wir im 2. und 3. Quartal 2021 Fragen zum Thema künstliche Intelligenz gestellt. Die Befragung und die Auswertung der Ergebnisse wurden gemeinsam mit dem Thüringer Zentrum für Lernende Systeme und Robotik (TZLR) durchgeführt. Hier stellen wir die Erkenntnisse der ersten Befragung in der Studie Hotspots und weiße Flecken künstlicher Intelligenz. KI-Vorreiter und vielfältige Einsatzvisionen treffen auf Hemmnisse und Skepsis gegenüber Anwendungsnutzen dar, welche in der zweiten Juniwoche erscheint.
Zum Download: ZeTT-Sonderveröffentlichung – Hotspots und weiße Flecken künstlicher Intelligenz
Aus der Studie
Das Spektrum für bereits realisierte und potenzielle KI-Einsatzmuster in KMU ist groß, es reicht von wenigen enthusiastischen Vorreitern bis zu vielen grundsätzlichen Skeptikern. Sobald Anwendungs- und Einsatzfelder für KI in den Unternehmen klar sind, bestimmen vor allem die betrieblichen Finanzierungsspielräume die weitere KI-Verbreitung. Es lassen sich weitere Herausforderungen für KMU, ihr Personal und die begleitende Unterstützung von KI-Einführungsprozessen identifizieren. Wir beobachten in den befragten Unternehmen eine große Bandbreite von realen KI-Einsatzbeispielen, KI-Wünschen und -Bedarfen, bishin zur klar formulierten Anwendungsskepsis. In der Breite der Unternehmenslandschaft wird die Relevanz des KI-Themas für das eigene Unternehmen gering eingeschätzt. Es lassen sich regionale Unterschiede ausmachen, so dass sich kontratierend KI-Hotspots und „weiße Flecken“ der künstlichen Intelligenz ausmache.
Ukraine-Krieg wirkt sich auf Thüringer Wirtschaft aus, Konjunkturabschwung wird erwartet
ZR2Q22 | ZeTT-Radar Sonderfragen für das 2. Quartal 2022
Im April nahmen über 400 Unternehmen in der Umfrage zum ZeTT-Radar teil. Sie gaben Auskunft über ihre gegenwärtigen Geschäftsrisiken. Gefragt wurde, was die gegenwärtigen Krisenauslöser, der Krieg in der Ukraine und die rasch steigenden Energiepreise, bei den Thüringer Unternehmen bewirken? Generell lässt sich eine unmittelbare Kriegsbetroffenheit der Thüringer Wirtschaft und ein damit in Zusammenhang stehender Einbruch der Konjunkturerwartungen feststellen.
Viele Unternehmen (66 Prozent) berichten, dass sich der Krieg in der Ukraine negativ auf ihre Geschäftssituation auswirkt. Die einzelnen Unternehmen und Wirtschaftszweige sind unterschiedlich stark davon betroffen. Die Situation ist abhängig von gestörten Lieferketten und Zulieferbeziehungen, zerstörten Absatzmöglichkeiten und indirekten Folgen wie steigenden Energiekosten. Die befragten Unternehmen beziehen diese Aussage auf das gesamte Jahr 2022, lassen also in diese Einschätzung sowohl bereits erkennbare Folgen als auch ihre Erwartungen für die kommenden Monate einfließen.
Am stärksten trifft es das Thüringer Baugewerbe (mit Handwerk) - 82 Prozent dieser Unternehmen rechnen mit einer schlechteren Geschäftssituation für das laufende Jahr. Auch beim verarbeitenden Gewerbe liegt der Anteil der betroffenen Betriebe über dem Durchschnitt: Knapp 70 Prozent sind beeinträchtigt. Etwas weniger, aber durchaus mehr als die Hälfte (55 Prozent) der Dienstleistungsunternehmen erleben ebenfalls eine schlechtere Geschäftssituation.
Problematische Geschäftsrisiken liegen für die befragten Unternehmen – teilweise unmittelbar auf die Kriegssituation zurückzuführen - derzeit mehrheitlich bei der Teuerung und bei den Engpässen von Energie, Material und Fachkräften (Zustimmungsraten zwischen 49 und 80 Prozent). Weitere Beeinträchtigungen für die kommenden Erwartungen liegen bei den Pandemie- und Gesundheitsfragen (39 Prozent). Der Mangel an Aufträgen oder Kunden (29 Prozent) sowie hohe Personalkosten (38 Prozent) kommen für einige Unternehmen erschwerend hinzu, sind also ebenfalls relevante Gefahren für die Thüringer Wirtschaft. Als sonstige Gründe haben Unternehmen Inflation, „Verzögerung und Ausbleiben von Kundenzahlungen“ und „unklare Liefertermine“ – teilweise mit Bezug zur Ukraine-Krise – angegeben.
Mehr zur Konjunktur: ZeTT-Radar-Trends
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Das Projekt „Zentrum Digitale Transformation Thüringen (ZeTT+)“ wird im Rahmen des Programms „Zukunftszentren“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert sowie durch das Thüringer Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie kofinanziert.
Weiterer Förderer: