Unter dem Motto #CASH fand vom 5. bis zum 7. Juni 2023 die re:publica in Berlin statt. Wieder hielt die Konferenz zur digitalen Gesellschaft ein riesiges Programm bereit, das Menschen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft zusammenbrachte. ZeTT-Mitarbeiterin Alexandra Bernhardt war dabei und hielt einen Lightning Talk zum Thema #Community vs. #Cash – Coworking Spaces zwischen Gemeinschafts- und Dienstleistungsorientierung.
Community vs. Cash bei der #rp23, Foto: re:publica
Im Kontext von Coworking Spaces erhält die Gemeinschaftlichkeit bei der Arbeit einen neuen Stellenwert und wird in besonderer Weise gefördert. Zugleich sind Coworking Spaces mit Blick auf das Organisationsmodell Anbieter einer Dienstleistung, und hier primär der Bereitstellung von flexiblem Arbeitsraum, für die in vielen Fällen Geld bezahlt wird. Das Spannungsfeld Community vs. Cash hat sich Alexandra Bernhardt in ihrem Talk mit Blick auf die Perspektive der Nutzer*innen von Coworking Spaces angeschaut. Grundlage des Talks ist das Buch Coworking-Atmosphären, welches das Ergebnis der Doktorarbeit von Alexandra Bernhardt war. Mit Hilfe von zwei Typologien hat Alexandra in ihrem Vortrag aufgezeigt, wie unterschiedlich Nutzer*innen von Coworking Spaces ein und denselben Coworking Space mit Blick auf die sozialen Beziehungen verstehen und dass die Zugehörigkeit zur Coworking-Gemeinschaft nicht von allen Coworker*innen gleichermaßen empfunden wird. Interessant dabei ist: Im Unterschied zu Business Centern oder Bürodienstleistern versteht kein*er der Coworking-Space-Nutzer*innen seinen bzw. ihren Coworking Space ausschließlich im Kontext einer Kund*innen-Dienstleister-Beziehung und ebenso sieht sich niemand als Kund*in im Coworking Space und verhält sich damit auch nicht als solche*r. Dies ist auch wichtig, wenn es um das Thema Spannungen im Coworking-Space-Alltag geht, denn hier sind wieder die Gemeinschaftlichkeit und damit verbundene Atmosphären zentral. Das unterschiedliche Verständnis von sozialen Beziehungen kann wiederum auch auf Organisationsmodelle von Coworking Spaces oder auf andere Organisationen angewendet werden.
Wenn Sie neugierig geworden sind, können sie den Talk hier anschauen:
Und auch viele andere Sessions der #rp23 kann man nachschauen – ein Blick in die Playlist lohnt sich.
Um nur drei sehenswerte Beiträge zu nennen:
- Der Vortrag von der Soziologin Jutta Allmendinger: Augen zu und durch? Gleichstellungspolitik und ihre Folgen
- Das Panel zu zehn Ideen für eine bessere Arbeitswelt mit Magdalena Rogl, Sara Weber, Nina Straßner und Sue Reindke
- Die Podiumsdiskussion How to (survive) Home Office: Wie gelingt gesundes & sicheres Arbeiten? mit Nermin Fazlic, Dagmar König, Carsten Rogge-Strang und Nada Göltzer, organisiert von der VBG.
Sie interessieren sich für die Themen Coworking, Homeoffice oder mobiles Arbeiten?
Dann nehmen sie gerne mit Alexandra Bernhardt Kontakt auf: alexandra.bernhardt@uni-jena.de