Am 22. März 2023 wurde an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg vom Lehrstuhl Organisation und Personal sowie von der Kooperationsstelle Hochschule-Gewerkschaften eine Praxiskonferenz zum Thema „Hybrides Arbeiten“ veranstaltet. Dass das Thema hybrides Arbeiten viele beschäftigt, zeigte das große Interesse an der Konferenz, an der Unternehmensvertreter*innen, Betriebsräte, Personen aus der Verwaltung und Gewerkschaftsmitarbeitende teilnahmen. Nach einem Vormittag mit inspirierenden Vorträgen zum Thema folgten am Nachmittag vier Vertiefungsworkshops, die jeweils zweimal durchgeführt wurden. ZeTT-Mitarbeiterin Dr. Alexandra Bernhardt leitete hierbei den Vertiefungsworkshop zur Gestaltung von hybriden Arbeitsräumen. Folgende Takeaways hat sie von der Konferenz mitgenommen:

  1. Hybrides bzw. mobiles Arbeiten hat mit Privilegien zu tun. Nicht jede*r hat die Möglichkeit ins Homeoffice zu gehen, da es die Arbeit nicht zulässt und Geringverdienende haben seltener die Möglichkeit als Besserverdienende. Homeoffice geht für Frauen mit mehr Nachteilen einher, da sie über weniger professionelle Homeoffice-Arbeitsplätze verfügen und mehr zusätzliche Care-Arbeit übernehmen.
  2. Flexible Bürokonzepte sollten nicht als Kosteneinsparung auf Kosten des sozialen Gefüges im Betrieb durchgesetzt werden. Wichtig ist dabei ein menschenzentrierter Ansatz.
  3. Damit hybride Arbeitskonzepte von Mitarbeitenden akzeptiert werden, ist es entscheidend, sie frühzeitig mit einzubeziehen und auf ihre Bedürfnisse einzugehen. Denn Akzeptanz ist immer freiwillig und kann nicht erzwungen werden.
  4. Es ist von Bedeutung, sich bei der Konzeption von flexiblen Büros rechtzeitig Gedanken zu machen (orientiert an den Bedürfnissen der Mitarbeitenden…) welche Aufteilung von Kommunikationszonen, Besprechungszimmern, Rückzugsräumen usw. sinnvoll ist und wie sich Arbeitsteams organisieren. Auch wie flexible Arbeitsplätze gebucht werden, sollte gut durchdacht und geregelt sein.
  5. Ein Anliegen, dass wir auch mit dem Qualifizierungskonzept zum mobilen Arbeiten und Coworking adressieren: Gemeinschaftlichkeit bei der Arbeit muss bei hybriden Arbeitsräumen aktiv gestaltet werden – mittels gemeinsamer Rituale, Veranstaltungen, entsprechender Kommunikation und sozialer Orte – in analogen wie virtuellen Räumen. Und vielleicht auch einer Rolle des Community Managements, wie sie es im Kontext von Coworking Spaces gibt.
  6. Die aktive Gestaltung gilt auch insbesondere für das Onboarding neuer Mitarbeitender in hybriden Arbeitskontexten, damit sie gut im Team und Unternehmen ankommen.
  7. Inwieweit hybrides Arbeiten gelingt, hat nicht zuletzt viel mit der Unternehmenskultur und den Führungskräften zu tun. Und: Schulungen sind wichtig, um Führungskräfte wie Mitarbeitende entsprechend zu qualifizieren.

Beim letzten Punkt setzt auch unser innovatives Qualifizierungskonzept zum mobilen Arbeiten und Coworking an, passgenaue Workshops für Mitarbeitende und Führungskräfte zu entwickeln und anzubieten. Wenn Sie mit Ihrem Unternehmen aus Thüringen Interesse an diesem Angebot haben, dann melden Sie sich gerne bei Alexandra Bernhardt, um ein Beratungsgespräch zu vereinbaren.